Auswirkungen der Vaterlosigkeit auf die Gesellschaft
Problemsituation:
Nahezu
alle unsere Mitglieder - egal, ob Mütter oder Väter - sind
unverschuldet von massiven Problemen im Umgangs- und/oder
Sorgerecht mit
ihren Kindern betroffen.
Jedoch in weit über 90% der Fälle erfolgen Umgangsblockaden seitens der
Mütter. Sie führen dazu, dass der
Kontakt zwischen Vätern und Kindern oft schon seit Monaten
oder zum Teil sogar seit Jahren abgerissen ist.
Ca. 50 % der Trennungskinder bzw. 2 Mio. Kinder und Jugendliche in
Deutschland haben nach Schätzungen des Bundesfamilienministeriums
keinen oder keinen regelmäßigen Kontakt mit dem Vater,
obwohl sich diese Väter intensiv um Kontakte mit ihren Kindern
bemühen und im Normalfall fürsorgliche und rechtstreue
Männer sind.
Quelle: Die ehem. Bundesfamilienministerin Renate Schmidt in ihrem Buch
"S.O.S. Familie - Ohne Kinder sehen wir alt aus"
Folgen für die Kinder:
Praktisch immer führen diese erzwungene Vaterlosigkeit bzw. die
massiven Einschränkungen natürlicher Vaterschaft zu
gravierenden
Problemen bis hin zu regelrechten Verheerungen in der Entwicklung der
so mißhandelten Kinder.
Vaterentzug ist
Kindesmißhandlung und führt zu schwerwiegenden psychischen
und psychosomatischen Krankheitsbildern bei den betroffenen Kindern bis
hin zu lebenslangen Depressionen.
Die psychosozialen Folgen des Vaterverlusts sind für ein Kind ein
vergleichbares Trauma wie beim Verlust der Mutter.
Quelle:
Deutsches
Ärzteblatt, Jg. 104, Heft 22 v. 1.6.2007, "Psychosziale Folgen des
Vaterverlusts"
Auswirkungen
auf die Gesellschaft:
Von den Auswirkungen betroffen ist letztlich aber die gesamte
Gesellschaft. Aus vaterlosen Familien stammen
- 71 % der schwangeren Teenager,
- 90 % aller Ausreißer und obdachlosen Kinder,
- 70 % der Jugendlichen in staatlichen Einrichtungen,
- 85 % aller jugendlichen Häftlinge,
- 71 % aller Schulabbrecher,
- 75 % aller Heranwachsenden in Drogenentzugszentren,
- 88 % aller verhaltensgestörten Kinder und Jugendlichen.
Quelle:
DER
SPIEGEL 47/1997, S. 90, "Der entsorgte Vater"
09.09.2004
Wenn dem Kind der Vater fehlt
Langzeitstudien zeigen, dass eine Kindheit mit nur einem Elternteil ein Leben lang negative Folgen haben kann. Wenn Papa fehlt, leidet das Kind - aber auch die Gesellschaft und das Gesundheitssystem.
(...) Mehr als 65000 Kinder allein erziehender Eltern begleiteten Forscher vom Stockholmer Zentrum für Epidemiologie acht Jahre lang. So aufzuwachsen ist demnach gefährlich: Das Risiko, die Jugend nicht zu überleben, war bei den Jungen aus Ein-Eltern-Familien um die Hälfte größer als bei Kindern aus intakten Familien.
Bei vater- oder mutterlos aufgewachsenen Jungen war das Risiko, an einer Suchtkrankheit zu sterben, mehr als fünf mal so groß. Vier mal so viele wie in der Vergleichsgruppe kamen durch Gewalt, Stürze oder Vergiftungen um. Vater- oder mutterlose Mädchen kamen insgesamt nicht häufiger um, sie wurden aber doppelt so häufig Opfer von Gewalttaten oder begingen Selbstmord. Todesfälle aufgrund von Alkohol- oder Drogenmissbrauch waren bei ihnen dreimal so häufig. (...)
(...) Eine Vaterfigur, glauben Psychoanalytiker, sei notwendig, um sich irgendwann von der Mutter zu distanzieren und eine eigene Geschlechtsidentität zu entwickeln. Väter gehen mit ihren Kindern auch körperlich anders um, fordern die Kinder heraus, unterstützen Selbstständigkeit. "Man hat lange gebraucht, bis man verstanden hatte, dass die Andersartigkeit der Väter wichtig ist", sagt Inge Seiffge-Krenke, Entwicklungspsychologin an der Universität Mainz. (...)
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