Trennungsväter protestieren

Marsch vors Verfassungsgericht / "Kein Recht an Kindern"

Karlsruhe (ivo). Trennungseltern aus Süddeutschland setzen sich mit einem Protestmarsch für ihre getrennt lebenden Kinder ein. Von Regensburg nach Straßburg führt sie der Weg, auf dem auch Karlsruhe liegt. Hier wollen die Väter und Mütter, die ihre getrennt lebenden Kinder kaum zu Gesicht bekommen, die Verfassungsrichter mit einem überdimensionalen Wecker "wachklingeln". Am Nikolaussamstag, um fünf vor zwölf, wollen sie vor dem Gericht protestieren. In der Karlsruher Innenstadt will die Gruppe außerdem mit einem Infostand auf dem Kronenplatz und einem Protestmarsch von dort ab 13, Uhr auf ihre Lage aufmerksam machen.

"Bei uns wird deutlich gegen die Menschenrechte verstoßen", macht Günter Mühlbauer, Regionalsprecher des Vereins "Trennungsväter", deutlich. "Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass ledige Väter ihre Kinder sehen dürfen. Deutsche Richter entscheiden anders." Darauf will der Verein, der seinen Sitz in der Oberpfalz hat, aufmerksam machen. Am 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, will die Gruppe, die auf viele Mitwanderer hofft, vor dem Europäischen Gerichtshof in Straßburg Blumen ablegen. "Das soll unser Dank dafür sein, dass europäische Richter uns mehr Rechte zugesprochen haben", sagt Mühlbauer. Er weiß, wovon er spricht. Der 45-Jährige hat seinen viereinhalb jährigen Sohn und die ein Jahr jüngere Tochter in den vergangenen drei Jahren, nur 25 Stunden zu Gesicht bekommen. Päckchen an die Kinder kamen ungeöffnet zurück. "In Deutschland haben ledige Väter nur Pflichten, aber keine Rechte", prangert Mühlbauer an.

Infos im Internet: www.trennungsvaeter.de.

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