Kleine Schritte in die richtige Richtung

Kommentar der Trennungsväter zu FOCUS Nr. 49/03 (Sorgerecht):
Väter an die Front

Grundgesetz: "Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die ihnen zuvörderst obliegende Pflicht."

Bayer. Verfassung: "Es ist die Pflicht der Eltern, ihre Kinder zu erziehen."

Väter werden laufend aufgefordert, sich an der Erziehung ihrer Kinder zu beteiligen, weil dies für eine gesunde Entwicklung der Kinder von erheblicher Bedeutung ist. Und die Väter tun es gerne, weil sie ihre Kinder lieben. Dieser Idealzustand bleibt aufrecht erhalten, so lange eine intakte Ehe/Partnerschaft existiert. Er gerät massiv ins Wanken, sobald es zu Trennung/Scheidung kommt. Plötzlich dürfen viele Väter (im Ausnahmefall Mütter, die getrennt von ihren Kindern leben) ihre Kinder nicht mehr durchs Leben begleiten, dürfen nicht mehr an ihrem Geburtstag mit ihnen feiern, haben keinen Einblick in schulische Belange, können sich nicht mehr ihrer Sorgen und Nöte annehmen und bei deren Bewältigung zur Seite stehen. Obwohl dem Kindesvater Besuchs- und Umgangsrecht meist gerichtlich zuerkannt sind, kommt es häufig vor, dass Umgang boykottiert und vereitelt wird.

Viele Mütter gebärden sich wie wild, unter dem Vorwand, ihre Kinder schützen zu wollen. Jedoch was tun sie? Sie nehmen den Kindern eine der wichtigsten Bezugspersonen in deren Leben: den Vater. Wie sehr leiden Kinder schon unter einer "freundlichen" Trennung, weil sie ihren Vater entbehren müssen, wie viel mehr müssen sie leiden, wenn Mama und Papa sich weiter bekriegen und zu keinem Konsens bereit sind. Vielen Müttern wird durch die Rechtsprechung ein Machtinstrument in die Hand gegeben, das sie schamlos missbrauchen. Sagen sie einen Satz, der den Kindesvater negativ darstellt, drohen Jugendämter mit Umgangs- und Besuchsverbot und setzen das auch oft in die Tat um. Irgendwann müssen sich Mütter von ihren Kindern fragen lassen, warum sie das getan haben. Sie werden dann sicherlich nicht antworten: "Um meine egoistischen Ziele durchzusetzen." Hoffen wir, dass kleine Schritte in die richtige Richtung, nämlich primär das Wohl des Kindes im Auge zu behalten, eine Chance haben, sich in viel größere Schritte in diese Richtung zu verwandeln. Aus leidvoller eigener Erfahrung wünsche ich mir das für unsere Kinder sehr.

Hannelore Musshoff
03.12.2003



Trennungsväter e.V.
08.12.2003