Vortrag und Diskussion mit Richter Jürgen Rudolph am 21.04.2008 zur Cochemer Praxis

„Professionen im Sorgerechtsstreit“  

Am 21.04.2008 fand im Hotelgasthof Götzfried in Wutzlhofen der mit Spannung erwartete Vortrag vom bekannten Richter Jürgen Rudolph zur Cochemer Praxis unter dem Motto „Professionen im Sorgerechtsstreit“ im überfüllten Saal vor über 100 interessierten, geladenen Gästen statt, zu dem der Verein Trennungsväter e.V. in Zusammenarbeit mit dem Verein Scheuklappenbusters e.V. und dem Gutachter Dr. Sobczyk geladen hat.

Angefangen von Betroffenen bis hin zu Frauenhausleiterinnen, Jugendamtsleitern, Leitern von Erziehungsberatungsstellen, Familienanwälten, Gutachtern und Familienrichtern, sowie Amtsgerichtspräsidenten und sonstigen Leitern der involvierten Professionen folgten dieser Einladung, die zudem als Fachanwalts-Weiterbildung anerkannt war.

Laut Aussage unserer Bundesjustizministerin Zypries vergehen im Schnitt 5,8 Monate, bis es im Sorgerechts- und Umgangsstreit zu einer Verhandlung kommt. Beim „Pionier der neuen deutschen Familienrechtsprechung“ RiAG Jürgen Rudolph aus Cochem-Zell geht dies wesentlich schneller – innerhalb von 2 bis 3 Wochen sitzen alle involvierten Professionen (Familienrichter, Familienanwälte, Jugendamtmitarbeiter, Beratungsstellen-Mitarbeiter, Gutachter) zusammen mit Vater, Mutter und Kind zur Klärung an einem runden Tisch, noch bevor ein einziges Schreiben eines Anwalts versandt wurde. Sollte es hierbei zu keiner Einigung kommen, werden die Betroffenen zu einem Beratungsgespräch verpflichtet. Sollte ein Betroffener auch dieser Pflicht nicht nachkommen, so droht ihm eine unmittelbare Verfahrenspflegschaft (d.h. die Rechte des boykottierenden Elternteils werden eingeschränkt oder entzogen). Richter Rudolph sagt hierzu „in einer solchen Situation gehören nicht die Kinder, sondern der Elternteil, der Boykott ausübt, therapiert“. Damit der Cochemer Weg funktionieren kann, müssen alle Professionen eng zusammenarbeiten und eine Art Vernetzung darstellen. 

Aus den bei der anschließenden Diskussionen gestellten Fragen ließ  sich ersehen, wie brisant und nachahmungwürdig dieses Verfahren auch in Bayern angesehen wird. Viele Teilnehmer wünschten sich die Übernahme des Cochemer Weges auch für unsere Region und vor allem auch zum Wohle unserer "Trennungs- und Scheidungs-Kinder"