Presseinformation 

AM, R, NM, BT, WEN, 19.10.2005

  Trennungsväter streben nach Cochemer Weg für bayr. Familiengerichte

Der Oberpfälzer Verein Trennungsväter e. V., der sich aktiv gegen Umgangsboykott in Trennungs- und Scheidungssituationen einsetzt, hatte alle 180 Abgeordneten des Bayerischen Landtages um einen Anhörungstermin gebeten. Auf Einladung von Frau Dr. Simone Strohmayr, familienpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und MdL machte sich eine Delegation des Vereines auf den Weg ins Maximilianeum zu einem ersten Gespräch. Der Verein beklagt die an den Familiengerichten unterschiedliche Handhabung in Umgangs- und Sorgerechtsfällen, die viel zu häufig zu Lasten der Trennungskinder geht. Die Reaktionen der betroffenen Kinder sind vielfältig und vor allem tiefgreifend. Der Cochemer Weg bringt zerstrittene Eltern mit ihren Anwälten, Richtern, Jugendamtssachbearbeitern und ggf. weiteren Institutionen an einen Tisch, um Formen der Kooperation zu entwickeln und zu praktizieren, damit Eltern wieder zusammen die Elternverantwortung für ihre Kinder übernehmen, die dann auch Vorrang vor staatlichem Eingreifen hat: Konsens statt Dissens, Dialog statt Konfrontation. Diese Praxis funktioniert bereits in Rheinland-Pfalz und in Anfängen in Nordrhein-Westfalen.

 

 „Der Verein Trennungsväter e. V. ist von der Erfolgsquote (98%) begeistert und setzt alles daran, diese Form der Kooperation nach Bayern zu holen. Alle müssen wollen, dass unsere Kinder nicht länger unter diesen Bedingungen heranwachsen und nicht wieder gut zu machende Schäden erleiden“ umschreibt 1. Vorsitzender Mario Stawarz die Intention der Trennungsväter.   Frau Dr. Strohmayr sieht die Thematik als schwierig an, da eine deutlich soziale Komponente mit einer juristischen verbunden werden muss. Wie der Verein, sieht auch sie die Notwendigkeit von Verbesserungen und Anpassung an moderne Lebensweisen. (Väter nehmen heute in sehr viel größeren Maße am Leben ihrer Kinder teil, als früher). Als familienpolitische Sprecherin der SPD unterstützt sie den Verein, den Cochemer Weg ins Gespräch zu bringen und dadurch die Auseinandersetzung in Gang zu setzen. So stellt sie sich eine Vorlage im Sozialausschuss vor, wo das genannte Modell vorgestellt und diskutiert werden soll. Die Trennungsväter legten der Politikerin dar, dass sie eine fraktionsübergreifende Fachtagung für sehr sinnvoll halten. Da sie mit den Entwicklern des Cochemer Weges, allen voran Richter Rudolph, im Dialog sind, könnten und sollten diese Synergien reichlich genutzt werden, um so schnell wie möglich auch in Bayern der Strategie des Cochemer Weges zu folgen. Eine 98%ige Erfolgsquote spricht eine deutliche Sprache.

 

Nach einer angeregten Diskussion verspricht Frau Dr. Strohmayr mit dem Verein in Verbindung zu bleiben, um langfristig und konstruktiv zusammenzuarbeiten.